5. Mai 2025
Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war der Esstisch kein Ort der Freude, sondern ein Ort des Urteils und des Zwangs.
Es musste gegessen werden, was auf den Tisch kam – der Teller musste leer gegessen werden, egal, ob meine Brüder und ich noch hungrig waren oder nicht. Gleichzeitig wurde über dicke Körper – vor allem über Frauen – abfällig gesprochen. Diese Botschaften wirkten.
Auch ich begann in meiner Pubertät, mich selbst kritisch zu betrachten. Ich war das einzige Mädchen unter schlanken Brüdern, ein wenig rundlicher, ein bisschen „zu viel“. Und genau das genügte, um mich früh als „zu dick“ zu fühlen. Das Schönheitsideal war eindeutig: Schlank war schön, gesund und begehrenswert.
Also begann ich, meine Nahrungsaufnahme zu reduzieren. Was als harmloses Vorhaben anfing, entwickelte sich schnell zum Zwang und zum Kampf. Erst gegen meinen ständigen Hunger. Dann gegen meinen Körper. Und schnell gegen mich selbst. Nichts ahnend schlitterte ich in einen jahrelangen Kreislauf aus Verzicht, Heißhunger, Selbstverurteilung und Schuldgefühlen.
Immer wieder schaffte ich es, mich so zu ernähren, dass meine Essanfälle weniger wurden. Meine Ausbildung zur Diätassistentin tat ihr Übriges. Und ich konnte irgendwann sagen, dass ich „gesund“ esse. Das Wissen dazu hatte ich inzwischen. Leider war dieses Wissen massiv geprägt von Diätkultur. So entwickelte ich fast unmerklich eine "innere Liste der verbotenen Lebensmittel" und auch eine Mengenbeschränkung. Ich wurde zur gezügelten Esserin mit gelegentlichen "Entgleisungen".
Genuss? Freiheit? Nicht wirklich.
Ganz im Gegenteil. Der Versuch der Selbstkontrolle, gepaart mit den Essanfällen und dem anschließenden Gefühl des Versagens, nagten an meinem Selbstwert, Tag für Tag.
Erst als ich auf das Konzept des Intuitiven Essens stieß, begann sich mein Blick auf Essen – und auf mich selbst – grundlegend zu verändern. Heute kann ich sagen: Ich bin nicht mehr im Kampf. Ich höre wieder auf meinen Körper. Ich esse mit Genuss. Ich fühle mich frei und viel selbstbewusster.
Was ist Intuitives Essen?
Intuitives Essen ist ein achtsamer, wissenschaftlich fundierter Ansatz, der dir hilft, das Vertrauen in deinen Körper und dein Essverhalten wiederherzustellen. Entwickelt wurde das Konzept von den amerikanischen Ernährungswissenschaftlerinnen Evelyn Tribole und Elyse Resch.
Statt Kalorien zu zählen oder „gut“ und „schlecht“ zu unterscheiden, geht es darum, auf innere Körpersignale wie Hunger, Sättigung und Zufriedenheit zu hören – und eine respektvolle, entspannte Beziehung zum Essen und zum eigenen Körper zu entwickeln.
Die 10 Prinzipien des Intuitiven Essens
Hier ein Überblick über die zehn Prinzipien, die dich auf diesem Weg begleiten:
Intuitiv Essen ist nur Kokolores? Weit gefehlt!
Intuitives Essen wird mittlerweile in vielen Studien als vielversprechender Ansatz für mehr Wohlbefinden erforscht. Die Ergebnisse zeigen:
Es geht dabei um eine langfristige Verbesserung der körperlichen und emotionalen Gesundheit und ein stabiles, ausbalanciertes Gewicht.
Für wen ist Intuitives Essen geeignet – und für wen nicht?
Intuitives Essen kann für viele Menschen ein heilsamer Weg raus aus dem Diätkreislauf und hin zu einem selbstbestimmten Essverhalten sein.
Besonders geeignet ist es für:
Eingeschränkt geeignet (nur mit professioneller Begleitung):
Intuitives Essen ist kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung – aber es kann ein kraftvoller Teil der Heilung sein.
Was dich in meinem nächsten Blog und meinem Newsletter erwartet
Intuitives Essen ist keine Methode, die man „schnell mal eben“ umsetzt. Es ist ein Prozess, der Zeit, Übung und manchmal auch Mut erfordert.
Deshalb werde ich in den kommenden Blogartikeln jedes der zehn Prinzipien ausführlich behandeln.
In meinen Blogs erfährst du mehr über die Hintergründe. In meinem Newsletter bekommst du erste Tipps, wie du sie konkret in deinen Alltag integrieren kannst
Wenn du neugierig bist, trag dich gern in meinen Newsletter ein oder schau regelmäßig vorbei.
Es ist dein Körper. Dein Leben. Und du hast es verdient, dich frei, satt und lebendig zu fühlen.
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